Neulich war ich Zeugin einer bemerkenswerten Szene auf dem größten sozialen Netzwerk. Eine Bekannte von mir aus Almaty bekam ein Job-Angebot im Ausland und wurde von ihren Followern und Freunden aktiv abgeraten, das „sichere Leben“ vor Ort zu verlassen und ins „nirgendwo“ umzuziehen. Nirgendwo war eine Großstadt in Frankreich. Ich war überrascht davon, wie viele, meistens ein Publikum Mitte 20, gegenüber dem Umzug für Karriere skeptisch waren. Dabei ging es um den Einsatz in einem Land, was dem Kasachstan in der Wirtschaftsentwicklung nicht unbedingt unterliegt. Heimatverbunden? Unsicher? Wenig mutig?…
Berufliche Mobilität war bereits ein Thema auf diesem Blog. Im Oktober besprechen wir es in einer Fachsequenz auf dem Kongress, deswegen monitore ich alle Meldungen dazu fast unterbewusst. Mich beschäftigt dieser Verlauf des „Auslandswahns“ sehr: zuerst strebt man in Schulen und an Universitäten nach einer reichen Auslandserfahrung (Austauschjahr, Erasmus-Semester, Auslandspraktika), ein paar Jahre später weigert man ein eigenes Bundesland zu verlassen. Es kommen immer weiter neue Studien und Umfragen dazu, die diese These unterstützen.
Das berufliche soziale Netzwerk Xing hat im Januar 2014 das private Meinungsforschungsinstitut forsa. beauftragt, rund 1000 Selbständige, Arbeitnehmer, Freiberufler und Beamte zur Mobilität zu befragen. Die Ergebnisse sind in der unteren Infografik zusammengefasst:

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